Johann Joachim Winckelmann - Christian Gottlob Heyne - 1765-12-28: Difference between revisions

From Fina Wiki
No edit summary
No edit summary
 
Line 6: Line 6:
|Coordinates=41.89332, 12.48293
|Coordinates=41.89332, 12.48293
|Associated persons=Alessandro Albani; Gaspare Carpegna; Filippo Buonarroti; Paolo Pedrusi; Fulvio Orsini
|Associated persons=Alessandro Albani; Gaspare Carpegna; Filippo Buonarroti; Paolo Pedrusi; Fulvio Orsini
|Literature=Pedrusi 1694; Förster 1824, p. 423, letter n° 335; Rehm 1954, n° 749, p. 143-147 ; Callataÿ 2007, p. 597-598.
|Literature=Pedrusi 1694 vol. 1; Förster 1824, p. 423, letter n° 335; Rehm 1954, n° 749, p. 143-147 ; Callataÿ 2007, p. 597-598.
|Numismatic keyword=local finds; Vatican; roman; matidia; roman provincial; Tralles; greek; Magnesia; Cicero; Naples; correspondence; medallions
|Numismatic keyword=local finds; Vatican; roman; matidia; roman provincial; Tralles; greek; Magnesia; Cicero; Naples; correspondence; medallions
|CorrespondenceLanguage=German
|CorrespondenceLanguage=German
|Grand document=-Lettre du 28 décembre 1765 (Rome) : p. 143-4: « Die Catacomben sind eine unerschöpstiche Schatzgrube der Werke alter Kunst, und was sich von grossen Medaglioni in der Vaticanischen Bibliothek befindet, so wohl die Sammlung, welche der Cardinal Carpegna gemacht hat, die von dem Senator Buonarotti erklärt ist, als diejenige, welche man dem Hrn. Cardinale Alexander Albani zu danken hat, ist aus geddachten unterirdischen Grüsten geholet. Eben daa ich dieses schreibe, wurde ich von dem Hrn. Cardinale gerufen, einer Kopf der Matidia, der Schwester Tochter des Traianus, zu besehen, welcher ihm eben damals aus den Catacomben war zugesticket worden » ; p. 144: „Jupiter ist auf Münzen der Stadt Tralles mit drei Jagdhunden vorgestellet. Es hätte in meinem Versuche der Allegorie dieses seltenen Werks gedacht werden sollen“; p. 146-7: „Ich muss, ehe ich endige, nach Rom zurück gehen, und eine der seltensten Entdeckungen in ihrer Art anzeigen, die irgend gemacht sind, und dieses vor wenig Tagen. Es ist eine Griechische Münze in Metalle, welche von der Stadt Magnesia am Sipylus auf den Marcus Cicero geprägt worden. Es ist dieselbe im Agro Romano von einem Landmanne gefunden, und wurde von Erde annoch bedeckt, von einem Krämer alter Münzen, welcher aber ein grosser Kenner in diesem Gewerbe ist, für einem Augustus in Griechischen Colonien gepräget, gelauft, weil alle kanserliche Münzen aus Römischen Municipien und Colonien nicht häuffig sind. Eben dafür kaufte diese Münze ein hiefiger gelehrter Camaldulenser. Mönch, der P. abate Sarti, und dieser entdeckte unter dem Kopfe den Namen: M.TYL.KI.; die folgenden Buchstaben des Namens Cicero sind nicht deutlich zu lesen. Der Besisser hatte die Münze, da ich gestern zu ihm kam, ausser dem Kloster, zum Abzeichnen gegeben, und ich habe dieselbe also noch nicht gesehen, werde aber heute meinem geliebten Prinzen von Mecklenburg hinführen. Unterdessen hat mir eben derselbe Pater zwo Stellen aus des Cicero Briefen an seinen Bruder gezeiget, die gedachte Stadt Magnesia betreffen, und welche zur Erläuterung der Münze dienen können. Diese Münze ist also die zweyte von ihrer Art, welche in neuern Zeiten bekannt worden ist; die andere ist in dem Farnesischen Museo zu Capo di Monte, in Neapel, und der P. Pedrusi bringet dieselbe bey; man glaubet aber, die Rückseite müsse unrichtig gezeichnet sehn, weil sie verschieden ist von der unsrigen, als welche eine Traube und ein Weinblatt vorstellet. Von der Farneschischen Münze geschiehet Erwähnung aus einem ungedruckten Briefe des Fulvius Ursinus, dem dieselbe gehorete; und diese Nachricht findet sich in dem, was man übeer eine vermeinte Statue des Cicero in dem Museo Capitolino gesaget hat“ (Förster 1824, p. 423, lettre n° 335; Rehm II 1954, n° 749, p. 143-147 ; Callataÿ 2007, p. 597-598).
|Grand document=-Lettre du 28 décembre 1765 (Rome) : p. 143-4: « Die Catacomben sind eine unerschöpstiche Schatzgrube der Werke alter Kunst, und was sich von grossen Medaglioni in der Vaticanischen Bibliothek befindet, so wohl die Sammlung, welche der Cardinal Carpegna gemacht hat, die von dem Senator Buonarotti erklärt ist, als diejenige, welche man dem Hrn. Cardinale Alexander Albani zu danken hat, ist aus geddachten unterirdischen Grüsten geholet. Eben daa ich dieses schreibe, wurde ich von dem Hrn. Cardinale gerufen, einer Kopf der Matidia, der Schwester Tochter des Traianus, zu besehen, welcher ihm eben damals aus den Catacomben war zugesticket worden » ; p. 144: „Jupiter ist auf Münzen der Stadt Tralles mit drei Jagdhunden vorgestellet. Es hätte in meinem Versuche der Allegorie dieses seltenen Werks gedacht werden sollen“; p. 146-7: „Ich muss, ehe ich endige, nach Rom zurück gehen, und eine der seltensten Entdeckungen in ihrer Art anzeigen, die irgend gemacht sind, und dieses vor wenig Tagen. Es ist eine Griechische Münze in Metalle, welche von der Stadt Magnesia am Sipylus auf den Marcus Cicero geprägt worden. Es ist dieselbe im Agro Romano von einem Landmanne gefunden, und wurde von Erde annoch bedeckt, von einem Krämer alter Münzen, welcher aber ein grosser Kenner in diesem Gewerbe ist, für einem Augustus in Griechischen Colonien gepräget, gelauft, weil alle kanserliche Münzen aus Römischen Municipien und Colonien nicht häuffig sind. Eben dafür kaufte diese Münze ein hiefiger gelehrter Camaldulenser. Mönch, der P. abate Sarti, und dieser entdeckte unter dem Kopfe den Namen: M.TYL.KI.; die folgenden Buchstaben des Namens Cicero sind nicht deutlich zu lesen. Der Besisser hatte die Münze, da ich gestern zu ihm kam, ausser dem Kloster, zum Abzeichnen gegeben, und ich habe dieselbe also noch nicht gesehen, werde aber heute meinem geliebten Prinzen von Mecklenburg hinführen. Unterdessen hat mir eben derselbe Pater zwo Stellen aus des Cicero Briefen an seinen Bruder gezeiget, die gedachte Stadt Magnesia betreffen, und welche zur Erläuterung der Münze dienen können. Diese Münze ist also die zweyte von ihrer Art, welche in neuern Zeiten bekannt worden ist; die andere ist in dem Farnesischen Museo zu Capo di Monte, in Neapel, und der P. Pedrusi bringet dieselbe bey; man glaubet aber, die Rückseite müsse unrichtig gezeichnet sehn, weil sie verschieden ist von der unsrigen, als welche eine Traube und ein Weinblatt vorstellet. Von der Farneschischen Münze geschiehet Erwähnung aus einem ungedruckten Briefe des Fulvius Ursinus, dem dieselbe gehorete; und diese Nachricht findet sich in dem, was man übeer eine vermeinte Statue des Cicero in dem Museo Capitolino gesaget hat“ (Förster 1824, p. 423, lettre n° 335; Rehm II 1954, n° 749, p. 143-147 ; Callataÿ 2007, p. 597-598).
}}
}}

Latest revision as of 16:44, 10 March 2022


Johann Joachim Winckelmann, Rome

Johann Joachim Winckelmann - Christian Gottlob Heyne - 1765-12-28
FINA IDUnique ID of the page  7168
InstitutionName of Institution.
InventoryInventory number.
AuthorAuthor of the document. Johann Joachim Winckelmann
RecipientRecipient of the correspondence. Christian Gottlob Heyne
Correspondence dateDate when the correspondence was written: day - month - year . December 28, 1765
PlacePlace of publication of the book, composition of the document or institution. Rome 41° 53' 35.95" N, 12° 28' 58.55" E
Associated personsNames of Persons who are mentioned in the annotation. Alessandro Albani, Gaspare Carpegna, Filippo Buonarroti, Paolo Pedrusi, Fulvio Orsini
LiteratureReference to literature. Pedrusi 1694 vol. 11, Förster 1824, p. 423, letter n° 3352, Rehm 1954, n° 749, p. 143-1473, Callataÿ 2007, p. 597-598.4
KeywordNumismatic Keywords  Local Finds , Vatican , Roman , Matidia , Roman Provincial , Tralles , Greek , Magnesia , Cicero , Naples , Correspondence , Medallions
LanguageLanguage of the correspondence German
External LinkLink to external information, e.g. Wikpedia 
Map
Loading map...
You can move or zoom the map to explore other correspondence!
Grand documentOriginal passage from the "Grand document".

-Lettre du 28 décembre 1765 (Rome) : p. 143-4: « Die Catacomben sind eine unerschöpstiche Schatzgrube der Werke alter Kunst, und was sich von grossen Medaglioni in der Vaticanischen Bibliothek befindet, so wohl die Sammlung, welche der Cardinal Carpegna gemacht hat, die von dem Senator Buonarotti erklärt ist, als diejenige, welche man dem Hrn. Cardinale Alexander Albani zu danken hat, ist aus geddachten unterirdischen Grüsten geholet. Eben daa ich dieses schreibe, wurde ich von dem Hrn. Cardinale gerufen, einer Kopf der Matidia, der Schwester Tochter des Traianus, zu besehen, welcher ihm eben damals aus den Catacomben war zugesticket worden » ; p. 144: „Jupiter ist auf Münzen der Stadt Tralles mit drei Jagdhunden vorgestellet. Es hätte in meinem Versuche der Allegorie dieses seltenen Werks gedacht werden sollen“; p. 146-7: „Ich muss, ehe ich endige, nach Rom zurück gehen, und eine der seltensten Entdeckungen in ihrer Art anzeigen, die irgend gemacht sind, und dieses vor wenig Tagen. Es ist eine Griechische Münze in Metalle, welche von der Stadt Magnesia am Sipylus auf den Marcus Cicero geprägt worden. Es ist dieselbe im Agro Romano von einem Landmanne gefunden, und wurde von Erde annoch bedeckt, von einem Krämer alter Münzen, welcher aber ein grosser Kenner in diesem Gewerbe ist, für einem Augustus in Griechischen Colonien gepräget, gelauft, weil alle kanserliche Münzen aus Römischen Municipien und Colonien nicht häuffig sind. Eben dafür kaufte diese Münze ein hiefiger gelehrter Camaldulenser. Mönch, der P. abate Sarti, und dieser entdeckte unter dem Kopfe den Namen: M.TYL.KI.; die folgenden Buchstaben des Namens Cicero sind nicht deutlich zu lesen. Der Besisser hatte die Münze, da ich gestern zu ihm kam, ausser dem Kloster, zum Abzeichnen gegeben, und ich habe dieselbe also noch nicht gesehen, werde aber heute meinem geliebten Prinzen von Mecklenburg hinführen. Unterdessen hat mir eben derselbe Pater zwo Stellen aus des Cicero Briefen an seinen Bruder gezeiget, die gedachte Stadt Magnesia betreffen, und welche zur Erläuterung der Münze dienen können. Diese Münze ist also die zweyte von ihrer Art, welche in neuern Zeiten bekannt worden ist; die andere ist in dem Farnesischen Museo zu Capo di Monte, in Neapel, und der P. Pedrusi bringet dieselbe bey; man glaubet aber, die Rückseite müsse unrichtig gezeichnet sehn, weil sie verschieden ist von der unsrigen, als welche eine Traube und ein Weinblatt vorstellet. Von der Farneschischen Münze geschiehet Erwähnung aus einem ungedruckten Briefe des Fulvius Ursinus, dem dieselbe gehorete; und diese Nachricht findet sich in dem, was man übeer eine vermeinte Statue des Cicero in dem Museo Capitolino gesaget hat“ (Förster 1824, p. 423, lettre n° 335; Rehm II 1954, n° 749, p. 143-147 ; Callataÿ 2007, p. 597-598).

References

  1. ^  Pedrusi, Paolo (1694), I Cesari in oro Raccolti nel Farnese Museo, E pubblicati colle loro congrue interpretazioni, tomo primo, nella stamperia di S. A. S., Parma.
  2. ^  Förster, Friedrich (1824), Winckelmanns Briefe. Erste Band 1747-1761, Berlin.
  3. ^  Rehm, W. (éd.) (1952-1957), Johann Joachim Winckelmann. Briefe, vol. II : 1759-1763, Berlin
  4. ^  Callataÿ, François de (2007), "Winckelmann et les monnaies antiques", Revue des Etudes Grecques, 120, juil.-déc., pp. 553-601.